SIEGBURG KOLLEKTION

siegburg collection

Ich fertige seit 1999 unter anderem die "Siegburg Kollektion" in verschiedenen klassischen Gebrauchsformen als Einzelstücke. Die klaren Gefäße sind mit einer schönen, sparsamen Malerei, mit Engoben und Unterglasuren versehen, und tragen die Silhouette der Stadt Siegburg mit Michaelsberg und St. Servatius. In spannender Kombination von Druck in Form von Monotypie und freier Zeichnung mit Oxidstiften setze ich das Logo der Stadt Siegburg auf jene malerische Ober-fläche um. Ich arbeite mit Steinzeugtonen, auch wahlweise mit original Siegburger Ton, der bei 1.220° C gebrannt wird.

Meine "Siegburg Kollektion" trägt die prägnante Handschrift meines Ateliers und stellt eine zeitgemäße Identifikation mit der Keramikstadt Siegburg dar.  

 

Siegburg Kollektion von Dr. Gundula Caspary, Leiterin des Stadtmuseums Siegburg

Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit war Siegburg für sein einzigartiges Steinzeug berühmt. Die Siegburger Töpfer verfügten über erstklassige Tonvorkommen, wie sie sonst kaum in Europa zu finden sind; sie entwickelten als erste in der Region die Technik des Steinzeugbrandes, produzierten hochwertige Massenware in streng durchorganisierten Werkstätten, aber auch kostbarste Gefäße mit kunstvollen Auflagen, die es als Prestigeobjekt des Adels und reicher Bürger mit wertvollen Gold-, Silber- und Glasgefäße aufnahmen. Das Siegburger Steinzeug spielte eine handfeste Rolle in der Zeit als Reformation. Es fand über die Handelswege der Hanse Eingang in den gesamten Ostseeraum und gelangte so auch bis nach Island und Portugal. Auf der Basis dieses kulturellen Erbes, das nirgendwo seinesgleichen hat, gilt der Blick in Siegburg auf die Tradition des keramischen Handwerks und der keramischen Kunst heute auch der bundesweiten und internationalen Welt der zeit-genössischen Keramik unter anderem gefördert durch den alljährlichen Keramikmarkt, den alle zwei Jahre verliehenen Siegburger Keramik-Preis, sowie wechselnden Keramikausstellungen.

In Siegburg selbst gibt es derzeit nur eine Werkstatt, in der das traditionsreiche Handwerk noch bzw. wieder lebendig ist, und zwar in sehr moderner und zugleich sinnlicher Form. Das Atelier Ines Rother zeugt davon, dass hochwertiges Handwerk und künstlerische Freiheit eine stimmige Symbiose miteinander eingehen können.